Verdi warnt vor Altersarmut

Streik geht weiter: Über 70 Betriebe sind heute zu Demo und Tanz-Flashmob in Nürnberg aufgerufen

26.4.2024, 05:00 Uhr
Am Kornmarkt in Nürnberg gab es einen großen Tanz-Flashmob.

© Hans-Joachim Winckler Am Kornmarkt in Nürnberg gab es einen großen Tanz-Flashmob.

Gehen die Pläne der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf, könnte es heute beim Einkaufen in der Region leere Regalfächer und Schlangen an den Kassen geben. Unter anderem Beschäftigte der Nürnberger Penny- und Rewe-Märkte, des Rewe-Zentrallagers in Buttenheim, des Kauflands Nürnberg und des Marktkaufs in Mögeldorf waren zum Streik aufgerufen.

Auch viele weitere Mitarbeitende aus Betrieben der Gewerkschaftsbezirke Nürnberg, Ingolstadt und Augsburg beteiligten sich an dem Demonstrationszug, der um 10:30 Uhr am Kornmarkt gestartet ist. Dort gab es außerdem einen großen Tanz-Flashmob und ab 11:30 Uhr eine Abschlusskundgebung.

Wenn die Rente nach 40 Jahren Arbeit nicht reicht

"Mehr als 70 Prozent der Beschäftigten im Handel sind von Altersarmut betroffen", berichtet der Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel, Hubert Thiermeyer. "Menschen bekommen also nach über 40 Jahren harter Arbeit so wenig Rente, dass sie sich ein Leben in Würde im Alter nicht leisten können. Deshalb kämpfen wir um jeden Euro Entgelterhöhung, weil es jetzt und im Alter den Menschen hilft."

Unter anderem Beschäftigte von Edeka kamen zum Streik am Kornmarkt in Nürnberg.

Unter anderem Beschäftigte von Edeka kamen zum Streik am Kornmarkt in Nürnberg. © Hans-Joachim Winckler

Der Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel, Thomas Gürlebeck, ergänzt: "Unseren Kolleginnen und Kollegen, die nun seit fast zwölf Monaten mutig und engagiert kämpfen, gebührt Wertschätzung und Anerkennung. Existenzsichernde und armutsfeste Einkommen sind das Mindeste, was man in einem der reichsten Länder der Erde erwarten kann."

Die Arbeitgeber hatten laut einer Pressemeldung überraschend in der ersten Novemberwoche 2023 bundesweit die Tarifverhandlungen im Einzelhandel abgesagt und bisher keinen neuen Verhandlungstermin benannt. Im Groß- und Außenhandel wurde die nunmehr zehnte Tarifverhandlung am 22. März ergebnislos und ohne neuen Termin beendet.

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