Vortrag im Pfarrheim

Vom positiven Denken und einem Mutmachkick: Schwester Teresa zu Gast in Mitteleschenbach

29.4.2024, 15:00 Uhr
Die beiden Mitglieder des Mitteleschenbacher Pfarrgemeinderats, Lisa Schiffermüller und Hans Walter, freuten sich zusammen mit Pfarrer Michael Harrer (hinten von links) über den gelungenen Abend mit Schwester Teresa Zukic.

© Tina Ellinger Die beiden Mitglieder des Mitteleschenbacher Pfarrgemeinderats, Lisa Schiffermüller und Hans Walter, freuten sich zusammen mit Pfarrer Michael Harrer (hinten von links) über den gelungenen Abend mit Schwester Teresa Zukic.

Sie ist Ordensschwester, Buchautorin und Malerin - und ein Garant für einen unterhaltsamen Abend mit besonderer Botschaft: Schwester Teresa Zukic. Seit Jahrzehnten ist sie auf unzähligen Bühnen und Plattformen unterwegs und machte mit ihrem Vortrag zum Thema "Lebe, lache, liebe… und sag den Sorgen Gute Nacht" nun auch Station im Mitteleschenbacher Pfarrheim.

Vom Sorgen- in den Lebens-Modus

Und das war bis auf den letzten Platz besetzt. Das freute natürlich die Organisatoren vom Pfarrgemeinderats, die die bekannte Referentin im Rahmen der Katholischen Erwachsenenbildung in die Mönchswaldgemeinde eingeladen hatten. Auf ihre ganz eigene humorvolle Weise erklärte sie den interessierten Zuhörern, wie man vom "Sorgen-Modus" in den "Lebens-Modus" umschalten kann. Denn: "Wir Deutschen sind Weltmeister im Jammern und Schwarzsehen!" Die rund 70.000 Gedanken, die sich ein Mensch täglich mache, seien überwiegend negativ, erklärte die 59-Jährige. Ängste jedoch - zu Zeiten der "Jäger und Sammler" überlebenswichtig - legten Vieles lahm und machten das Leben klein: "Ich kann nichts Positives erwarten, wenn ich negativ denke", brachte es Schwester Teresa auf den Punkt und empfahl eine "Gedankenhygiene". Der erste Schritt hierfür sei es, dreimal tief durchzuatmen und sich einen Freiraum zu schaffen, anschließend Abstand von den Gedanken zu gewinnen und sie letztlich weiterziehen zu lassen. Als vierten Punkt regte sie an, einen Engel einzuladen und Vertrauen auf Gott zu haben.

Für die quirlige Ordensschwester, die 1992 ihren ersten Fernsehauftritt hatte und gerne als "deutsche Antwort auf Sister Act" bezeichnet wird, steht fest: "Besser als Sorgenfalten sind Lachfalten!" Lachen ist demnach auch für sie die beste Medizin, und wer einen Mutmachkick benötigt, dem legte sie die Bergpredigt ans Herz. Sie selbst hat ihren festen Glauben an Gott eher durch Zufall gefunden: Als junge Frau war sie Leistungssportlerin und griff in einer schlaflosen Nacht im Sportinternat zur Bibel - und entdeckte die Botschaft darin für sich.

Wieviel Vertrauen sie in ihren Glauben hat, zeigte sich, als sie über die "letzte Sorge" des Menschen, den eigenen Tod, sprach: "Dass wir sterben, ist keine Frage. Wichtig ist, wie wir damit umgehen." Die Ursorge vor dem Tod hätten alle Menschen gemeinsam, und die Angst davor sei gewissermaßen von Generation zu Generation weitergegeben. Dabei gibt es laut Schwester Teresa, die vor kurzem selbst eine schwere Krebserkrankung überstanden hat, genügend Gründe, vor dem Tod keine Angst zu haben. "Der Tod befreit von Schmerzen", "Du kannst nur einmal sterben", "Sterben kann jeder" oder "Der Tod gibt dem Leben einen Sinn" sind nur einige Beispiele aus ihrer langen Liste, an deren Ende sie Gott als "tapferen Gegner unserer Angst" stellt.

Eine große Stärke der eher ungewöhnlichen Ordensfrau ist ihr ehrlicher, warmherziger Blick auf die Menschen und deren Leben, wurde in Mitteleschenbach deutlich. Einzigartig ist ihr Talent, ein Publikum, das nicht nur aus gläubigen Kirchgängern besteht, mitzureißen und den Zuhörern aus der Seele zu sprechen. So zeigte sie auch im proppenvollen Mitteleschenbacher Pfarrheim auf beeindruckende Weise, wie lebendig Kirche sein kann.

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